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Vereinsgeschichte

 

Der Verein "Les Soirées Amusantes" wurde 2018 von Christian Robardey-Tanner (Schweiz), Alessandra Reeves (Schweiz), Fabrice Robardey (Frankreich) und Helga Váradi (Ungarn) mit der Absicht gegründet, die europäische Salonkultur des späten 18. Jahrhunderts auf der Grundlage von Primärquellen wiederzubeleben. ​

 

Die Freude an den Salontänzen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts motivierten Alessandra Reeves und Christian Robardey 2013 zu einer ersten gemeinsamen Tanzanimation auf Schloss Wildegg mit Allemandes, Walzer und Menuets aus der Zeit des Consulat basierend auf der Musik aus dem Notenbüchlein der Adèle von Erlach von Effinger. In den folgenden Jahren konnten die beiden Mitwirkende aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz für ein Engagement im Rahmen ihrer Tanzanimationen gewinnen. 2015 organisierten sie zusammen mit Fabrice Robardey einen ersten Bal de souscription auf Schloss Wenkenhof bei Basel. Diese Veranstaltung war für alle drei ein lange nachhallendes Erlebnis: Das Zusammenwirken von professionellen Musikerinnen und Musikern, auf ihrem Repertoire sattelfesten Tänzerinnen und Tänzern in historischem Ambiente und in passender Ausstattung ergab ein stimmiges Gesamtbild einer Tanzgesellschaft um 1800. Der Wunsch, weitere solche Veranstaltungen zu erleben, liess bei Tanzanimationen auf Wildegg die Idee des Vereins „Les Soirées Amusantes aufkommen“. Die entscheidende Kraft zur Umsetzung dieses Vorhabens brachte Helga Váradi: Beflügelt durch Christians Kollektion von fünf Damenkleidern (robe en fourreau, robe à l’Anglaise, robe à la Polonaise, robe à la Piémontaise, robe en chemise), die er der in Zürich ansässigen Tastenspielerin im Hinblick auf eine 1783er Veranstaltung auf Maß schneiderte, reifte in Helga das "Nannerl Mozart-Projekt" heran, das 2018 ihre zweite CD-Aufnahme wurde, verbunden mit einem selbst konzipierten Kurzfilm ("Zum Namenstag 1783") unter der Mitwirkung von Christian und Fabrice. "Les Soirées Amusantes" wurden schliesslich zusammen mit Alessandra Reeves im November 2018 als offizieller Verein gegründet.

 

Die Tätigkeitsfelder des Vereins beinhalten: 

- Tanzanimationen mit Gesellschaftstänzen des späten 18. Jahrhunderts im museumspädagogischen und privaten Kontext 

   sowie für thematisch passende Konzerte.

- die Nacharbeitung der für diese Animationen notwendigen Textilien nach aktueller Forschungsliteratur.

 - die pädagogische Vermittlung ausgewählter Kulturpraktiken (Tee- und Kaffeekultur, Benimmregeln, Gesellschaftsspiele) in

   Form von Museumsanimationen und Kurzfilmen.

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Christian Robardey-Tanner

Gründer

Historische Nähtechniken

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Alessandra Reeves

Mitgründerin

Historische & kunsthistorische Beratung

Historische Nähtechniken

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Fabrice Robardey

Mitgründer

Kunsthistorische Beratung

"Natürlich sind es die Silhouetten, die mich an den Kleidern des späten 18. Jahrhunderts so begeistern. Das Technische des Näh- und Schneiderhandwerks ist für mich jedoch mittlerweile nicht mehr blosses Mittel zum Zweck, sondern ein Faszinosum für sich: Originale so getreu wie möglich nachzuarbeiten, die Vielfalt möglicher Verarbeitungen zu entdecken und in die Praxis umzusetzen, ist meine Leidenschaft. Dabei eröffnen sich mir mit jedem neuen Kleid neue Erfahrungen und Erkenntnisse, über die ich mich mit meinen Vorfahren verbunden fühle. Und wenn die entstandenen Anglaisen, Polonaisen, Piémontaisen, Françaisen, Pierrots und Habits den Bewegungen ihrer Trägerinnen und Träger beim Tanz und Musizieren folgen, haben sie ihre eigentliche Bestimmung gefunden. So wie all die Tausenden Tänze, die darauf warten, durch Musik und Bewegung neues Leben eingehaucht zu bekommen, um uns Menschen von heute Freude zu bringen."

"Wenn ich gefragt werde, was mich an Geschichte interessiert, folgt meist eine wortreiche Erklärung, die man eigentlich in einem ganz simplen Wort zusammenfassen kann. Dem "Warum". Was mich seit Jahren absolut fasziniert, ist wie ein Detail zu einem weiteren führt, wie sich Artefakte und Beschreibungen ergänzen; sich auf ein Mal eine Tür einen Spalt breit zu öffnen scheint, und man glaubt, einen Blick auf die Menschen und ihre Beweggründe damals erhaschen zu können. Das späte 18. Jahrhundert, also die Zeit der Klassik und der Frühromantik ist für mich ein besonders schönes Forschungsfeld. Verbinden sich hier doch so viele meiner grossen Lieben: die klassische Archäologie und Altertumsforschung nahm hier ihren Anfang, und begann an Popularität zuzulegen. Mit die gesellschaftlichen Umbrüche der 80er Jahre begünstigten auch ein freieres Denken und ein unabhängigeres Frauenbild. Und zu guter Letzt der Wandel von einer galanten zu einer eleganten Welt, wo Kleidung, Architektur, Musik, Inneneinrichtung die Inspiration der Antike aufnahmen und neu widerspiegeln."

"Passionné d'histoire et d'arts, notamment de la seconde moitié du XVIIIème siècle, je me suis spécialisé dans l'architecture et la décoration intérieure des hôtels particuliers strasbourgeois construits sous les règnes de Louis XV et Louis XVI.
Les arts décoratifs de cette époque, au premier chef desquels l'ébénisterie, mais aussi la musique sacrée et profane, tant française qu'allemande, ont toujours compté parmi mes plus grands centres d'intérêt. La gastronomie et les arts de la table, enfin, représentent pour moi une source inépuisable de réjouissances. La recherche et l'interprétation de recettes anciennes, servies dans de la vaisselle originale et ordonnées selon l'iconographie de l'époque, permettent de revivre des sensations des contemporains par la mise en scène de repas aux chandelles."

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